Sonntag, 26. April 2015

Das Aus für die Hollister Models?


Bei der Firma Hollister, Teil des Abercrombie & Fitch Konzerns, sind Kunden gewohnt zusätzlich zu den VerkäuferInnen auch sogenannte "Models" als Beratungshilfen zur Verfügung zu haben. Die Firma orientierte sich dabei etwas an international üblichen Showroom-Models, nur dass die "Models" die Kunden nicht nur durch Vorführen von Kleidern sondern auch aktives Zugehen auf die Kunden zum Kauf animieren sollen.

Einen klassischen Modeljob stellte diese Art der Vermarktung natürlich nicht dar, er ging eher in die Richtung Promotion und das wird in der Branche teilweise noch zum Bereich "Promotion-Modeling" gezählt.

Abercrombie & Fitch ist in den letzten Wochen jedenfalls negativ in die Medien geraten, u.a. weil viele dem Konzern Sexismus vorwarfen, da auch einige der männlichen Models mit nacktem Oberkörper im Laden Dienst versahen und auch die wenigen weiblichen "Models" oftmals zu sexy den Dienst antraten.

Auch der Umgang mit farbigen Mitarbeitern wurde massiv kritisiert und dem Konzern wurde dabei massive Diskriminierung dieser Angestellten vorgeworfen. Doch das war nicht das einzige Ärgernis bei A&F. Da die Angestellten sehr knapp bekleidet arbeiteten, waren sie ständig sexuell anzüglichen Bemerkungen der Kunden ausgesetzt.

Tatsächlich fanden mediale Vorwürfe gegen das Unternehmen nicht das erste mal statt: Bereits 2004 musste sich die Modekette einer Sammelklage wegen Diskriminierung stellen. Ex-CEO Mike Jeffries, der vor kurzem zurücktrat, verfügte außerdem, dass A&F bei Frauenkleidern keine Übergrößen verkaufen darf. Der Grund: Dicke Menschen sähen nicht gut aus und seien uncool. Sie würden deshalb nicht dem Image von A&F entsprechen. Es sei daher am besten, wenn ihnen die Kleider gar nicht passten.

Doch zurück zu den halb-nackten Models: Was vielleicht so manch niedrigen Instinkt bei Frauen (oder Männern) weckte und tatsächlich half die Mode an die Frau/den Mann zu bringen, stand jetzt eben massiv unter Beschuss. Auch sollen die buchhalterischen Zahlen des Konzerns "schon mal eben besser gewesen sein".

Zur Diskussion stand eine komplette Adaption des Konzepts, die auch die völlige Abschaffung der "Models" beinhalten hätte können. Ganz so schlimm kam es dann doch nicht, jedoch wurde beschlossen es gibt restriktives Nackedei-Verbot für alle Models: Kein nackter Oberkörper mehr, nicht mehr zu sportlich, lediglich gut angezogene junge Herren und Damen, die zum Kauf animieren sollen.

Bis Juli sollen die Oben-Ohne-Models aus den Shops verschwunden sein. Auch die kultigen Shopping-Taschen werden aus dem Sortiment verschwinden.

Foto (c): Keystone/AP/Remy de la Mauviniere